Scheinträchtigkeit bei Hunden

Die Scheinträchtigkeit, auch oftmals Scheinschwangerschaft genannt, bei Hündinnen ist ein vollkommen natürlicher Vorgang, der nach der Läufigkeit auftritt und häufig Fragen aufwirft. Mit der angemessenen Unterstützung kannst du deiner Hündin durch diese Phase helfen und gestärkt daraus hervorgehen.

Was bedeutet eine Scheinträchtigkeit bei Hündinnen und warum gibt es sie?

Die Scheinmutterschaft, ist ein vollkommen natürlicher hormoneller Vorgang, der bei Hündinnen, insbesondere bei denjenigen, die nicht kastriert sind, auftritt. Normalerweise tritt sie etwa drei bis vier Wochen nach der Läufigkeit auf. Der Grund für eine Scheinträchtigkeit liegt in den hormonellen Veränderungen, die nach der Läufigkeit im Körper der Hündin stattfinden. Nach der Läufigkeit der Hündin, bildet ihr Körper das Schwangerschaftshormon Progesteron, unabhängig davon, ob sie tatsächlich gedeckt wurde oder nicht. Wenn keine Befruchtung stattgefunden hat, kommt es nach einem Anstieg und Plateau des Progesteronspiegels zu einem Abfall, während gleichzeitig der Hormonspiegel von Prolaktin ansteigt. Infolgedessen ähnelt das Verhalten der Hündin während der Scheinmutterschaft dem einer tatsächlichen Schwangerschaft.

Wie erkenne ich die Scheinträchtigkeit bei meiner Hündin?

Eine Scheinträchtigkeit bei einer Hündin kann sehr unterschiedlich aussehen und es kann eine Vielzahl von Anzeichen geben. Die Anzeichen einer Scheinträchtigkeit kann von Hündin zu Hündin vollkommen unterschiedlich sein. Jeder Hund kann dabei individuell reagieren.

Das Gesäuge kann anschwellen, und es kann tatsächlich Milch aus den Zitzen austreten, als ob die Hündin tatsächlich Welpen hätte. Sie bereitet sich regelrecht auf die "vermeintlichen" Welpen vor, indem sie ein Nest baut und es liebevoll gestaltet. Zusätzlich ändert sich das Verhalten der Hündin während dieser Phase. Manche Hündinnen wirken müde, träge und fast schon depressiv, während andere besonders verschmust sind und nach Zuneigung suchen. Die Futteraufnahme kann ebenfalls beeinflusst sein, und die Hündin isst möglicherweise weniger als gewöhnlich. Sie konzentriert sich anscheinend ganz auf ihre "Schwangerschaft" und ist weniger an Nahrung interessiert. Ein weiteres Verhalten während der Scheinträchtigkeit ist, dass die Hündin plötzlich damit beginnen kann, Spielzeug oder sogar Hausschuhe und andere Gegenstände als ihre "Welpen" anzusehen und sie wegzutragen. Gelegentlich reagiert die Hündin auch schützend und sogar aggressiv in der Nähe ihres "Nestes". Sie verteidigt ihre "vermeintlichen" Welpen, als wären sie tatsächlich da.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Hündinnen alle diese Symptome zeigen und dass die Intensität der Anzeichen variieren kann. Wenn du das Gefühl hast, dass deine Hündin eine Scheinträchtigkeit durchläuft, empfehlen wir dir, einen Tierarzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und andere mögliche Ursachen für ihr Verhalten auszuschließen. Zudem kann der Tierarzt feststellen, ob möglicherweise eine echte Trächtigkeit bei der Hündin vorhanden ist.

Die Dauer einer Scheinträchtigkeit beim Hund

Die Dauer einer Scheinträchtigkeit beim Hund ist unterschiedlich, aber in der Regel dauert sie etwa zwei bis drei Wochen. Es kann jedoch vorkommen, dass sie bis zu sechs Wochen andauert, abhängig von den individuellen hormonellen Schwankungen der Hündin. die Symptome in den meisten Fällen klingen von selbst ab und die Hündin kehrt nach dieser Zeit zu ihrem normalen Verhalten zurück.

Welche Risiken können bestehen

Während einer Scheinträchtigkeit bei einer Hündin können einige Risiken und Komplikationen auftreten, obwohl es in der Regel ein natürlicher Prozess ist und keine Krankheit darstellt. Zu den möglichen Risiken gehören Eierstockzysten oder Entzündungen im Gesäuge, wenn die Milchproduktion erhöht ist, aber die Milch nicht abgesaugt wird. In seltenen Fällen kann es auch zu einer Gebärmutterentzündung kommen, wenn die hormonellen Veränderungen die Gebärmutter beeinflussen.

Ein weiteres mögliches Risiko sind Verhaltensänderungen. Während der Scheinträchtigkeit können einige Hündinnen ängstlich, aggressiv oder unsicher werden.

Psychische Belastung ist auch ein Faktor, den man berücksichtigen muss. Die Hündin kann psychisch belastet sein, wenn sie ihre vermeintlichen Welpen nicht findet oder sie nicht ausreichend versorgen kann, was zu Stress und Unruhe führen kann.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass nicht alle Hündinnen alle diese Risiken erleben und dass die meisten Scheinträchtigkeit in der Regel ohne Komplikationen von selbst abklingen. Wenn jedoch auffällige Symptome auftreten oder die Hündin Anzeichen von Unwohlsein zeigt, ist es ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und gegebenenfalls weitere Maßnahmen zu ergreifen.

Was kann ich tun/ wie gehe ich damit um?

Während der Scheinträchtigkeit deiner Hündin gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie du ihr beistehen kannst. Eine Möglichkeit ist es, sie abzulenken und ihr mehr Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken. Gemeinsame Spaziergänge und Aktivitäten im Freien können dazu beitragen, den Nestbautrieb zu reduzieren und sie abzulenken.

Es ist wichtig die Gesundheit deiner Hündin im Blick zu behalten, um mögliche Komplikationen wie entzündete Milchdrüsen, Eierstockzysten oder Gebärmuttervereiterungen… zu erkennen und angemessen zu behandeln. Indem du ihre Gesundheit aufmerksam verfolgst, kannst du sicherstellen, dass sie die bestmögliche Pflege und Unterstützung erhält, falls solche Probleme auftreten sollten.

Wenn deine Hündin nach jeder Läufigkeit unter den Folgen ihres Hormonhaushalts stark leidet, ist es ratsam, über eine Kastration nachzudenken. Diese Überlegung hat gleich zwei wesentliche Gründe: Zum einen, um ihr die belastende Zeit nach jeder Hitze zu ersparen, und zum anderen, um das Risiko für zukünftige Erkrankungen wie Gebärmutterentzündungen oder Milchdrüsenkrebs zu minimieren. Du solltest beachten, dass die Kastration die einzige Möglichkeit ist, einer Scheinträchtigkeit vorzubeugen. Eine Sterilisation hingegen bietet keinen Schutz vor einer Scheinträchtigkeit. Die Kastration kann erst nach der Scheinträchtigkeit durchgeführt werden und somit keine unmittelbare Lösung darstellt. Die Entscheidung für eine Kastration sollte gut durchdacht sein und in enger Zusammenarbeit mit einem Tierarzt getroffen werden. Es handelt sich hierbei um einen medizinischen Eingriff, der langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit deiner Hündin haben kann.




Insgesamt ist eine Scheinträchtigkeit bei Hündinnen ein natürlicher Vorgang, der nach der Läufigkeit auftritt. Obwohl sie in den meisten Fällen ohne Komplikationen abklingt, können Risiken wie Entzündungen oder Verhaltensänderungen auftreten. Die beste Unterstützung für deine Hündin während dieser Zeit besteht darin, auf ihre Gesundheit zu achten und sie liebevoll zu begleiten. Falls deine Hündin stark unter den hormonellen Veränderungen leidet, kann eine Kastration eine Überlegung wert sein, um weitere Scheinträchtigkeiten zu verhindern und mögliche Erkrankungen zu minimieren. ScheinträchtigkeitDie Entscheidung für eine Kastration sollte jedoch gut überlegt und in Abstimmung mit einem Tierarzt getroffen werden. Euer verantwortungsbewusster Umgang mit der Scheinträchtigkeit wird eurer Hündin helfen, diese Phase erfolgreich zu durchlaufen und eure Bindung weiter zu stärken. Mit eurer liebevollen Hilfe wird sie diese Zeit gut überstehen.