Ist BARF wirklich teurer als herkömmliche Hundenahrung?

Hören Menschen von der Hundefütterung mit rohem Fleisch, denken die meisten zunächst, dass dies sehr teuer sein muss. Es stimmt ja auch, Fleisch ist eines unserer teuersten Lebensmittel. Trotzdem lohnt sich der Vergleich und wer genau hinsieht, wird erkennen, dass die Unterschiede zur „normalen“ Fütterung gar nicht so groß sind.

BARF=teuer, stimmt das?

Wer sich für BARF interessiert, macht zu Beginn meistens einen großen Fehler: Er oder sie rechnet automatisch den eigenen Fleischkonsum auf den Hund um. Im Kopf erscheinen Bilder von Hähnchenfilets aus dem Supermarkt, die höchsten Kilopreise an der Fleischtheke und weitere auf Menschen bezogene Maßstäbe.

Häufig denken die Leute auch, die Vierbeiner werden bei der BARF-Ernährung nur mit Muskelfleisch gefüttert. Doch auch das stimmt so nicht.

Würden Hunde nur die feinsten Filets und besten Stücke verzehren, könnte die Rohfleischfütterung tatsächlich ordentlich zu Buche schlagen.

Doch die BARF Fütterung besteht aus wesentlich mehr. Neben purem Muskelfleisch als hervorragendem Proteinlieferanten kommen weitere Bestandteile dazu:

• Kopffleisch
• Innereien
• Pansen
• fleischige Knochen
• sowie ein optionaler Anteil an Obst und Gemüse.

Die Hunde verzehren also auch genau das, was der Mensch am Tier verschmäht. Kopffleisch, hochwertige (!) Schlachtabfälle, bestimmte Innereien und auch Knochen.
Durch den Anteil an diesen Fleischarten nehmen die geistig veranschlagten Gesamtkosten schon wieder ab und ein neues Bild kann sich ergeben.

Die Zusammensetzung der BARF-Fütterung

Viele Menschen denken, dass sie ihren Tieren etwas Gutes tun würden, wenn sie nur Filets und Muskelfleisch geben würden. So manch einer denkt vielleicht sogar, dass das der Gesundheit zuträglich wäre.

Doch dem ist nicht so. Hunde brauchen die Vitamine, Mineralien und Nährstoffe, die in rohen Innereien, Pansen und Knochen stecken. Dazu brauchen sie für eine reibungslose Verdauung auch die Nähr- und Ballaststoffe, die Gemüse und Obst bieten.

Hält man sich ganz streng an das Vorbild der Natur, kommen noch Blut und Fellteile (die mit den Beutetieren verzehrt werden) dazu. Darauf sollte nicht verzichtet werden, da dies für den Hund essenziell ist.

Was kostet die BARF-Ernährung im Monat?

Als Richtwerte für die BARF-Kosten dienen folgende Größen:

• Kleine Hunde und Welpen bis 10 Kilogramm: ab 40 Euro monatlich.
• Mittlere Hunde bis 30 Kilogramm: ab 70 Euro monatlich.
• Große Hunde bis 60 Kilogramm: ab 140 Euro monatlich.
• Sehr große Hunde ab 60 Kilogramm: ab 200 Euro monatlich.

Was kostet die herkömmliche Hundenahrung im Monat?

Wer sein Tier mit einem sehr kostengünstigen Trockenfutter aus dem Supermarkt versorgt, kann einen mittelgroßen Gesellen im Monat tatsächlich für etwa 25 Euro sattbekommen.

Doch diese Art der Fütterung kommt bei Menschen, die sich für die Rohfleischfütterung interessieren, in der Praxis nur selten vor.
Zu dem Zeitpunkt, an dem verantwortungsvolle Hundehalter über die Rohfütterung nachdenken, geben sie meistens schon ein hochwertigeres Markenfutter oder ein teures Premiumfutter.

Die Kosten bei einem mittelgroßen, aktiven Tier liegen bei mindestens 40 Euro monatlich.

Da wird also schon klar, dass der Wechsel zur BARF Ernährung für die Gruppe Hundehalter, die vorher schon hochwertiges Futter gegeben haben, gar nicht so sehr zu Buche schlägt.

Bekommen die Vierbeiner eine Mischfütterung aus Trocken- und Nassfutter liegen die Preise oftmals mit BARF gleichauf oder sogar noch darüber.

Was Hundehalter bedenken müssen

Schaut man sich die Zusammensetzung herkömmlicher Hundefutter so an, muss man immer wieder dieses feststellen:

• viel zu hohe Anteile an billigem Getreideanteile
• Tiermehl
• weitere Füllstoffe
• unsinnige Zugabe von Geschmacksverstärkern
• nicht tiergerechte Mineralisierung.

All diese Umstände sorgen dafür, dass die Tiere immer mehr Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien, Verdauungsprobleme, Diabetes, Zahnstein, Harnsteine und andere Krankheiten entwickeln. Wer betroffenen ist, kann davon ein Lied singen. Nicht selten stapeln sich Zuhause die Tierarzt-Rechnungen und die Tiere bekommen eine sehr teure Diätnahrung, die allerdings auch nur zu oft aus einem Übermaß an Getreide besteht. Zeigen sich die Krankheiten dann an anderen Stellen, suchen Hundefreunde nach einem passenden Heilmittel oder Futter, welche langfristig eine Lösung darstellen.

Genau das ist der Punkt, wenn viele Hundehalter sich für die BARF-Ernährung interessieren. Durch die Kosten sollte sich niemand zurückschrecken lassen, der diese Art der Hundefütterung ausprobieren möchte.

Da die Rohfleisch-Fütterung von der Zusammensetzung und den Bestandteilen deutlich hochwertiger ist als die meisten Fertig-Futtermittel am Markt, ist der Preisvergleich eigentlich unsinnig. Dennoch ist klar und verständlich, dass viele Hundehalter den Kostenaspekt im Blick behalten möchten und müssen.

Spartipps für angehende Rohfleisch-Fütterer

Zunächst sollten BARF-Willige die Portionen passend zu ihrem Vierbeiner berechnen lassen. Die genannten Beispiele können preislich nur eine leichte Orientierung geben. Die exakten Rationen hängen von der Rasse, dem Aktivitätslevel, dem Alter und Gesundheitszustand eines Tieres ab.

Dann können erste Kalkulationen erfolgen und Preise verglichen werden. Hier spielt selbstverständlich auch die Fleischart eine Rolle. Halten Sie sich an Rind oder Geflügel kommen Sie meist besser weg als mit Exoten wie Elch oder Strauß.


Da die meisten Hundefreunde auf den Geldbeutel achten müssen, können wir noch einige Spartipps mit an die Hand geben:

• Wer größere Packungen kauft, spart bares Geld.
• Wer etwas auf Angebote achtet und auf Vorrat einkauft, kann tolle Schnäppchen machen.
• In Zeiten, wo der Geldbeutel nicht ganz so gut gefüllt ist, kann der Pansenanteil am Futter deutlich erhöht werden. Pansen ist lecker, nahrhaft und günstig.

Was bei aller Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit allerdings weniger ratsam ist, ist BARF-Fleisch aus dubiosen Quellen zu kaufen. Manchmal gelangt Fleisch aus Osteuropa auf dem Markt oder Trittbrettfahrer versuchen mit ehrlichen BARFern einen Reibach zu machen. Fleischkauf ist eine Vertrauenssache. Schauen Sie daher immer gut hin, woher Angebote stammen und wer Ihre Geschäftspartner sind.