B.A.R.F.: Was ist das? Ursprung und Bedeutung?

Wenn der Wolf Hunger hat, geht er in den Supermarkt. Dort kauft er eine Dose Hundefutter, öffnet sie mit der Kralle und stillt seinen Appetit. Nein, selbstverständlich ist das nicht so. Die Tiere jagen ihre Beute in freier Wildbahn und verzehren sie roh. Aus dieser einfachen Erkenntnis leitet sich der Grundgedanke des "BARF" ab: Wölfe sind die wildlebenden Verwandten der Hunde, eine möglichst natürliche Fütterung für die heimischen Vierbeiner sollte deshalb roh sein. Kurz gesagt steht BARF also für eine Rohfütterung der Hunde.

Wieso eigentlich BARF?

Der Begriff des Barfens ist vielen Hundehaltern bekannt. Doch selbst unter überzeugten Rohkost-Hundehaltern ist die Bedeutung des Akronyms umstritten. Im Deutschen wird meist "biologisch artgerechte Rohfütterung" als Übersetzung verwendet, was den Charakter dieser Methode gut erfasst. Ursprünglich stammt das Prinzip jedoch aus Amerika, hatte also zunächst eine englische Bedeutung. Als die Abkürzung zum ersten Mal verwendet wurde, leitete sie sich von "Born Again Raw Feeders" ab, das sich mit "wiedergeborene Fütterer von Rohkost" nur holprig übersetzen lässt. Mittlerweile gibt es einige weitere Namensdeutungen, welche die Methode gut umschreiben. "Bones and raw fod", "Knochen und Rohfutter", gehört zum Beispiel dazu. Ebenso ist "Biologically appropriate raw food" oft zu lesen. 

Die Geschichte der Rohfütterung für Hunde

Hunde begleiten den Menschen schon seit Jahrhunderten. In dieser Zeit hat sich die Fütterung oft verändert. Früher war es üblich, die Tiere mit Knochen und weiteren Resten aus der Küche zu versorgen. Noch bis ins 20. Jahrhundert war das eine gängige Variante. Die Industrialisierung der menschlichen Lebensmittel ging dann auch am Essen der Vierbeiner nicht vorbei. Dosenfleisch und insbesondere Trockenfutter landeten zunehmend im Napf. Diese Fütterung hat durchaus einige Vorteile. Die Packungen sind lange haltbar, stehen jederzeit sofort zur Verfügung und können sauber serviert werden. Die verarbeiteten Fleischerzeugnisse sind allerdings nicht mehr natürlich, da sie auf verschiedenen Wegen zubereitet werden. 

An diesem Punkt kommt Dr. Ian Billinghurst ins Spiel, Tierarzt und Besitzer mehrerer Hunde. Er diagnostizierte gesundheitliche Probleme bei seinen vierbeinigen Begleitern und führte diese auf die Ernährung zurück. Er begann deshalb, seinen Hunden wieder rohes Futter anzubieten. Unter seinen Patienten kam diese Idee gut an, andere Tierärzte waren jedoch skeptisch. Um seine Methode publik zu machen, veröffentlichte er 1993 das Buch "Give your dog a bone", das bei vielen Hundehaltern auf großes Interesse stieß. Seither ist im Bereich der Rohfütterung viel publiziert worden und weltweit finden sich Anhänger dieser Ernährungsmethode.

Was steht auf dem Speiseplan?

Insbesondere unter Kritikern wird das Barfen als einseitiges Füttern der Hunde mit rohem Fleisch dargestellt. Das ist jedoch nicht der Fall. Tatsächlich muss die Mischung für den Napf ausgewogen sein. Sie beinhaltet Muskelfleisch und Innereien wie Leber und Mägen. Diese liefern wertvolle Nährstoffe wie Vitamine. Außerdem gehören Knochen zu einer abwechslungsreichen Ernährung für den Vierbeiner.

Vorteile der Rohkost 

Es gibt Inhaltsstoffe, die beim Garen und Zubereiten von Fleisch und Innereien erhalten bleiben. Dazu zählen zum Beispiel Proteine, Mineralstoffe und Kohlenhydrate. Allerdings gibt es daneben viele Bestandteile, die durch Hitze und Lagerung zerstört werden. Allen voran sind hier Vitamine zu nennen, die dem industriellen Futter deshalb zugesetzt werden müssen. Beim BARF ist das nicht nötig, weil alle natürlich vorkommenden Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Zudem lassen sich selbst beim höchsten technischen Einsatz nicht alle Bestandteile von rohem Fleisch synthetisieren. Wer seine Hunde aus diesem Grund zukünftig mit Fleisch füttern möchte, sollte die Ernährung umstellen. Sie dürfen uns auch gerne telefonisch unter 07191/935300 oder über das Kontaktformular kontaktieren.