Blasenentzündung bei Hunden - Was kann ich tun?

Published : 03.10.2021 22:30:46
Categories : Hunde

Blasenentzündung bei Hunden

Hunde können ebenso eine Blasenentzündung bekommen wie der Mensch. Auch Welpen können unter dieser schmerzhaften Erkrankung leiden. Bei einer Blasenentzündung handelt es sich um eine Entzündung der unteren Harnwege. Genannt wird dies auch Zystitis. Die Entzündung kann auch Harnröhre, Harnblase, Harnleiter und Niere betreffen und sich darauf ausweiten.



Was ist eine Blasenentzündung?

Bei einer Blasenentzündung oder auch Zystitis, Harnwegsinfektion oder Blasenkatarrh genannt, handelt es sich um eine Entzündung im Bereich der unteren und ableitenden Harnwege. Außer der Blase können oft auch andere Bereiche wie der Harnleiter betroffen sein. Man unterscheidet zwischen einer infektiösen Blasenentzündung oder einer sterilen (nicht ansteckend).

Für eine infektiöse Blasenentzündung sind meistens Bakterien verantwortlich. Weitere Ursachen sind zum Beispiel Pilze, Mykoplasmen oder Parasiten, wobei diese Ursachen eher selten sind.


Nichtinfektiöse Blasenentzündungen stellen eher selten die Ursache für eine Blasenentzündung dar. Sie resultieren meist aus Blasensteinen. Diese reizen die Schleimhaut der Blase, was zu einer Entzündung führen kann. Durch eine grundsätzliche Immunschwäche des Tieres, zum Beispiel durch Diabetes mellitus, ist es auch möglich, dass sich natürlich vorkommende Bakterien in der Blase oder im gesamten Harntrakt vermehren und auf diese Weise ein Harnwegsinfekt entsteht.

Außerdem teilen sich die verschiedenen Formen einer Zystitis noch mal in zwei verschiedene Arten auf: Die akute Blasenentzündung und die chronische Blasenentzündung.
Von der akuten Form spricht man, wenn die Entzündung plötzlich und schnell auftritt. Hier sind oft Bakterien die Ursache, die zu der Blasenentzündung geführt haben.
Von der chronischen Blasenentzündung spricht man, wenn das Tier immer wieder an einem Harnwegsinfekt leidet. Hierbei wird noch mal in zwei Formen unterschieden: Rezidiv und Reinfektion. Bei Reinfektionen handelt es sich um erneut auftretende Infektionen innerhalb eines Jahres, die durch einen oder mehrere neue Erreger (also nicht der ursprüngliche Erreger) ausgelöst wurden. Hier ist vor allem ein geschwächtes Immunsystem die Ursache.
Von rezidiven Entzündungen spricht man, wenn der Erreger im Harntrakt die Behandlung überdauert. Dies kann vor allem durch zu schwache oder falsche Medikamente oder eine zu kurze Dauer der Medikamentenverabreichung geschehen. So kann es sogar zu multiresistenten Keimen kommen, die im Harntrakt des Tieres überleben.


Welche Hunde sind besonders betroffen?

Hündinnen und Rüden können in jedem Alter, also auch als Welpe an einer Harnwegsinfektion erkranken. Allerdings tritt eine Blasenentzündung besonders häufig bei älteren Hunden auf. Insbesondere bei kastrierten Hündinnen. Diese haben im Vergleich zu Rüden eine nur sehr kurze Harnröhre. So gelangen Bakterien, die eine Blasenentzündung verursachen können, schneller in die Harnblase. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass der Schließmuskel geschwächt ist und so ein Eindringen von Bakterien begünstigt wird. Tiere, die an Diabetes mellitus leiden, sind ebenfalls meist stärker betroffen. Die Ursache ist der Zuckergehalt im Urin, der ein Wachstum von Bakterien fördert.
Symptome und Diagnose einer Blasenentzündung
Die Symptome für eine Blasenentzündung beim Vierbeiner ähneln sehr dem der Menschen. Verstärkter Harndrang zum Beispiel im Zusammenhang mit einem geringen Urinabsatz oder plötzlicher Inkontinenz sind dabei oft die ersten Anzeichen. Die Symptome im Überblick:

  • Hoher Harndrang

  • Unruhe

  • Wenig Urinabsatz

  • Inkontinenz, plötzliche Unreinheit

  • Erhöhte Dauer beim Urinieren

  • Schmerzen beim Urinieren (oft an Schmerzlauten oder einem Buckel zu erkennen)

  • Veränderte Farbe des Urins und strenger Geruch

  • In schweren Fällen auch Fieber, Schwäche und Müdigkeit



Sollte der Verdacht bestehen, dass der Hund unter eine Blasenentzündung leidet, ist es wichtig, sofort den Tierarzt aufzusuchen. Er wird die Diagnose anhand von Fragen zu den Symptomen und einer körperlichen Untersuchung des Vierbeiners stellen. In den meisten Fällen wird auch eine Urinprobe entnommen, um sicherzustellen, was den Harnwegsinfekt auslöst und ob Blut im Urin enthalten ist.
Sollten Unklarheiten bestehen oder es ein schwerwiegender Fall sein, führt der Veterinär meist noch Blutuntersuchungen, Ultraschalltests oder Röntgenaufnahmen durch. So kann sichergestellt werden, ob eine andere Grunderkrankung die Ursache für die Entzündung ist.

Behandlung einer Blasenentzündung beim Hund

Sollte der Vierbeiner oben genannte Symptome zeigen und besteht der Verdacht auf einen Harnwegsinfekt, ist der Gang zum Tierarzt sehr wichtig. Eine Blasenentzündung kann sehr schmerzhaft für das Tier sein, weswegen davon abgeraten wird, sie nur mit Hausmitteln zu behandeln, denn eine unbehandelte Entzündung kann sich zu einer Nierenbeckenentzündung entwickeln.

Sollten Bakterien der Auslöser für die Entzündung sein, verschreibt der Veterinär dem Tier ein passendes Antibiotikum und unter Umständen ein Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente, um die Heilung voranzutreiben. Sollte eine andere Ursache zugrunde liegen, wird diese natürlich ebenfalls behandelt.

Nach Abklärung mit dem Tierarzt gibt es auch einige Hausmittel und alternative Heilmittel, die dem Vierbeiner die Erkrankung erleichtern können und begleitend verabreicht werden könnten. Generell ist es wichtig, dass das Tier viel trinkt, um mögliche Bakterien aus der Blase zu spülen. Lauwarmes Wasser oder etwas Brühe unter das Futter gemischt können ebenfalls unterstützend wirken.
Dabei können auch verschiedenste Tees, die unter das Trinkwasser gemischt werden, ebenfalls helfen. Zu beliebten Sorten zählen Kamillen- oder Fencheltee, spezieller Blasentee oder Brennnesseltee.
Auch der Cranberry wird nachgesagt, dass sie eine lindernde Wirkung bei Harnwegsinfektionen haben können. Hierbei muss jedoch genau auf die richtige Dosierung geachtet werden. Maximal 1 Gramm der kleinen Beere pro 15 kg Körpergewicht sind empfehlenswert.
Außerdem sollte vermieden werden, dass das Tier Zugluft und Kälte ausgesetzt ist. Ein warmer, trockener Schlafplatz sollte die Heilung vorantreiben. Ebenso sollte für die Zeit der Erkrankung übermäßiges Toben im regen oder gar Baden in Gewässern vermieden werden. Nach Spaziergängen im Regen ist das Abtrocknen des Tieres mit einem Handtuch ratsam, um eine zusätzliche Unterkühlung zu vermeiden.
Ähnlich wie beim Menschen sollte außerdem unnötiger Stress vermieden und auf schwere körperliche Belastung des Tieres verzichtet werden.
Homöopathische Mittel, beispielsweise zur Linderung der Schmerzen, können ebenfalls unter Absprache mit dem Tierarzt verabreicht werden. Aconitum dient dabei zur Schmerzlinderung und senkt das Fieber. Cantharis kann gegeben werden, sollte das Tier unter schmerzhaften Harndrang leiden.

Prognose: Wie hoch sind die Heilungschancen bei einer Blasenentzündung?

Je nach Ursache der Blasenentzündung fällt auch die damit verbundene Heilungschance der Blasenentzündung aus. Handelt es sich um eine bakterielle Entzündung, ist die Chance der Heilung mit dem passenden Antibiotikum sehr hoch und dem Tier geht es bald wieder besser. Wird der Harnwegsinfekt durch Harnsteine oder Urinkristalle ausgelöst, müssen erst diese vom Tierarzt behandelt werden, um möglicherweise wiederkehrende Entzündungen zu vermeiden.
Sollte eine andere Grunderkrankung zugrunde liegen, muss auch diese vorab behandelt werden.


Vorbeugen:

Viel trinken und der regelmäßige Gang zum Wasserlassen sind nicht nur erste Mittel, sollte tatsächlich eine Blasenentzündung auftreten, sondern auch gute Mittel, um dieser vorzubeugen. Ebenso wichtig ist eine ausgewogene und gesunde Ernährung des Tieres. Dies hilft, das natürliche Abwehrsystem aufrecht zu erhalten. Hier sollte besonders viel Wert auf die bedarfsgerechte Zufuhr von Mineralen und Nährstoffen geachtet werden.


Der Hund kann das ganze Jahr über an einem Harnwegsinfekt erkranken. Kalte Fliesen und Böden in der Wohnung oder im Haus begünstigen dies. Mit einer weichen Unterlage oder einem Körbchen kann dies verhindert werden.
Auch gerade in den kalten Jahreszeiten kann der Hund an einer Blasenentzündung erkranken. Im Winter und Herbst sollte darauf geachtet werden, dass das Tier nicht über einen längeren Zeitraum auf kaltem oder gefroren Boden sitzt oder liegt. Eine warme Unterlage und ein trockener Schlafplatz beugen einer Blasenentzündung vor.
Außerdem ist Hygiene, gerade in Fällen von Durchfall, ein wichtiger Punkt, um einer Blasenentzündung vorzubeugen und sie zu verhindern. Die Verabreichung von D-Mannose, einem natürlichen Zucker, hilft auch bei der Darmhygiene, da sie die Bakterien bindet und sie so über die Harnwege ausgespült werden können.

 

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